Das Buch 2025: Nachbeben

Penguin Verlag
Hardcover, 224 S., € 24,00
ISBN 978-3-328-60408-2
»Einmal mehr wurde mir bewusst, dass es das reine Glück nicht geben kann, dass es keine glatten Lebenslinien gibt, sondern dass sie von Auszackung zu Auszackung treiben, wie die Linien auf meinem Seismographen.«
Der alte Luis erforscht leidenschaftlich Erdbeben. Den ganzen Tag sitzt er am Seismographen der Erdbebenwarte auf dem Kleinen Feldberg im Taunus und wertet die Daten aus. Seine einzigen Nachbarn sind das Verwalterehepaar Konrad und Charlotte. Mit deren Sohn Lorenz, einem jungen Frankfurter Banker, verbindet Luis eine tiefe Freundschaft.
Als nach einem Beben im Rheinland eine verängstigte junge Frau in der Station anruft und Lorenz um Hilfe bittet, verliebt der sich in ihre Stimme. Noch in derselben Nacht fährt er zu ihr und trifft so seine spätere Frau. Zusammen ziehen Selma und Lorenz nach Kronberg. Geplant ist ein glänzendes Leben im Speckgürtel Frankfurts und Lorenz‘ Karriere bei der Bundesbank. In der Realität führt ein Netz aus Lügen, Geheimnissen, Fehltritten und -entscheidungen zu einem bemerkenswerten Abstieg.
Als Lorenz im Zuge der Euro-Einführung schließlich seinen Job verliert, hofft Luis, dass Lorenz auf den Feldberg zurückkehrt. Doch erst der plötzliche mysteriöse Tod von Konrad und Charlotte macht den Weg dafür frei.
Der Autor

© Susanne Schleyer/autorenarchiv.de
Dirk Kurbjuweit, geboren 1962 in Wiesbaden, zählt zu den vielseitigsten und renommiertesten Autoren unserer Gegenwart. Als Zeit- und Spiegel-Reporter einer breiten Leserschaft bekannt, überzeugte er schon früh als Erzähler. Nach dem Debüt Die Einsamkeit der Krokodile (1995) wurden besonders die Novelle Zweier ohne (2001) und der Roman Angst (2013) von der Kritik gefeiert. Zuletzt sorgten der Roman Haarmann (2020) und die Erzählung Der Ausflug (2022) für ein breites Presse-Echo. Etliche seiner literarischen Erfolge dienten als Vorlage für Verfilmungen, Theaterstücke und Hörspiele.